Schulprojekt Nepal | Klaus Meyer Ochsenfurt
Klaus Meyer
Der Ochsenfurter Kfz-Unternehmer Klaus Meyer hat den Bau einer Schule in Nepal realisiert. Über 500 Kinder besuchen die Schule mittlerweile, auch Handwerk steht auf dem Lehrplan.

"Je mehr man lebt, desto tiefer die Spuren."

Govinda Sharma: Was klingt wie ein Zauberspruch, ist der Name des nepalesischen Reiseführers, mit dem das Projekt seinen Anfang nahm. Die Begegnung mit Govinda Sharma hat das Leben des Kraftfahrzeugtechnikermeisters Klaus Meyer nachhaltig verändert. Sie hat den Inhaber eines Autohauses in Ochsenfurt dazu gebracht, sich auch über die Grenzen seiner Heimat hinaus für die Ausbildung und Zukunft junger Menschen einzusetzen. "Als Unternehmer haben wir gesellschaftliche Verantwortung und eine Vorbildfunktion", sagt der 60-Jährige.

Eine Schule auf dem "Dach der Welt"

Klaus Meyer begegnete Govinda Sharma im Jahr 2000. Damals war der Ochsenfurter gemeinsam mit einem Freund nach Nepal gereist. Sie durchwanderten die tiefsten Täler und stiegen auf die höchsten Berge, lernten Land und Leute und allen voran eben Govinda Sharma kennen. Er zeigte ihnen sein Dorf, sie sahen bittere Armut und erlebten herzliche Gastfreundschaft. "Die Freundlichkeit der Menschen hat mich zutiefst berührt", erzählt Klaus Meyer. Der Kfz-Technikermeister wollte etwas für das Dorf tun und so reifte der Entschluss, in dem kleinen nepalesischen Ort eine Schule zu bauen. "Unsere Kinder erschaffen die Welt von morgen. Wir können viel bewirken, wenn wir ihnen eine fundierte Schulbildung ermöglichen. Und in Nepal kann das die Existenzgrundlage für ganze Familien bedeuten", betont der Unternehmer.

Aus der Idee wurde Wirklichkeit: "Die ganze Dorfgemeinschaft hat mitangepackt, jeder konnte sich einbringen. Das Fachwissen war ja da, nur das Geld fehlte", erinnert sich Klaus Meyer, der seitdem unermüdlich privat in die Schule investiert, Spenden akquiriert und darüber wacht, dass jeder Cent auch tatsächlich in Nepal ankommt.

Schulprojekt Basandol Nepal

Für den Ausbau der Schule kann weiterhin gespendet werden:

Evang.-Luth. Pfarramt, Sparkasse Mainfranken Würzburg
IBAN: DE56 7905 0000 0500 1035 85
SWIFT BIC: BYLADEM1SWU
Dorf- und Schulprojekt Nepal

www.ochsenfurt-evangelisch.de/soziales/schulprojekt-basandol-nepal/

Bildungsangebote im handwerklichen Bereich

Mit der finanziellen Unterstützung aus Unterfranken ist in den letzten zwanzig Jahren Stück für Stück ein Schulzentrum mit rund 540 Schülerinnen und Schülern und 24 hauptamtlichen Lehrerinnen und Lehrern gewachsen. Neben den Klassenräumen entstanden ein Computerraum mit Internetanschluss, eine Krankenstation, eine Trinkwasseraufbereitungsanlage, ein kleiner Kindergarten und eine Küche mit Mittagstisch für die Ärmsten. Klaus Meyer setzte sich zudem für den Bau eines dualen Ausbildungszentrums ein, in dem seit 2019 Feinmechanik und Maschinenbau unterrichtet werden. Vom internationalen Austausch profitieren immer beide Seiten, davon ist der Kraftfahrzeugtechnikermeister überzeugt. Nepal hat auch ihn verändert: "Durch die Reisen dorthin und die Freundschaften, die auf den Reisen entstanden sind, habe ich gelernt, worauf es im Leben wirklich ankommt." Sein Credo: "Je mehr man lebt, desto tiefer sind die Spuren."

Klaus Meyer
Autohaus Meyer
Klaus Meyer, Kfz-Unternehmer aus Ochsenfurt, hat in Nepal eine Schule gegründet und aufgebaut.

Ein multikulturelles Team

Weltoffenheit und die Freude an der Weitergabe von Wissen spiegeln sich auch in dem Betrieb in Ochsenfurt wider, den Klaus Meyer von seinem Vater übernommen und im vergangenen Jahr an seinen Sohn übergeben hat: Seine Mitarbeiter kommen beispielsweise aus Saudi Arabien, von der Elfenbeinküste, aus Syrien und Russland. "Das belebt die Gemeinschaft", sagt der Unternehmer: "Wichtig ist, dass man als Team zusammenhält und alle gleich schnell rudern." 84 Auszubildende haben bei ihm gelernt und noch immer gibt er sein Fachwissen an der Berufsschule in Ochsenfurt weiter. Sein Wunsch für die Zukunft des Projekts in Nepal knüpft daran an: Die Schule soll gut weiterlaufen und irgendwann vielleicht um eine kleine Werkstatt ergänzt werden, in der Kfz-Technik vermittelt wird. Eine qualifizierte und motivierte Lehrkraft gäbe es bereits – Klaus Meyer könnte sich gut vorstellen, einmal ein ganzes Jahr in Nepal zu verbringen und dort zu lehren.



"Als Unternehmer haben wir gesellschaftliche Verantwortung und eine Vorbildfunktion."

Klaus Meyer, Kfz-Technikermeister und Unternehmer aus Ochsenfurt

Unternehmerisches Engagement sichtbar machen

Das unternehmerische Engagement im unterfränkischen Handwerk ist breit gefächert. Es reicht von mitarbeiterorientierter Personalpolitik über sparsamen Einsatz natürlicher Ressourcen und Klimaschutz bis hin zu fairen Geschäftspraktiken. Die Verantwortung, der sich Unternehmerinnen und Unternehmer in der Region stellen – auch „Corporate Social Responsibility“ genannt – will die Handwerkskammer für Unterfranken sichtbar machen.

In der Deutschen Handwerks Zeitung und auf ihrer Homepage unter www.hwk-ufr.de/CSR berichtet sie deshalb über unterfränkische Handwerksbetriebe, die sich in unterschiedlichster Weise engagieren. Gerne können sich weitere Unternehmen melden, die ebenfalls mit guten Beispiel vorangehen. Kontakt: Peter Urbansky, Betriebsberater, Tel. 0931 30908-1161, p.urbansky@hwk-ufr.de.