Zwei Auszubildende zum Kfz-Mechatroniker, Fachrichtung Nutzfahrzeugtechnik, in der Werkstatt mit Messgerät in der Hand
Nadine Heß
Auszubildende zum Kfz-Mechatroniker, Fachrichtung Nutzfahrzeugtechnik lernen an der Fahrzeugakademie Schweinfurt die Technik eines Elektro-Lkw kennen.

Premiere am E-Lkw

Für die angehenden Kfz-Mechatroniker in der Fachrichtung Nutzfahrzeugtechnik gab es in der überbetrieblichen Ausbildung im März eine Premiere: Sie arbeiteten in der Fahrzeugakademie der Handwerkskammer für Unterfranken in Schweinfurt erstmals an einem E-Lkw. „Noch machen elektrisch angetriebene Lkw nur einen Bruchteil der Fahrzeuge in den Werkstätten aus. Doch die Zulassungszahlen steigen. Für unsere Auszubildenden und Meisterschüler ist es daher wichtig, im fachgerechten und sicheren Umgang mit diesen Fahrzeugen geschult zu sein“, betont Sebastian Barth, Ausbilder im Bereich Nutzfahrzeugtechnik. Die Fahrzeugakademie ist unterfrankenweit die einzige Schulungsstätte, in der Hochvoltschulungen für Auszubildende im Beruf Kfz-Mechatroniker, Fachrichtung Nutzfahrzeugtechnik, durchgeführt werden. Als eine der ersten Bildungseinrichtungen bundesweit setzt sie einen E-Lkw als Schulungsfahrzeug ein – neben der überbetrieblichen Ausbildung auch in Meisterkursen.

Sicherheit an oberster Stelle

Bevor die Auszubildenden selbst am E-Lkw arbeiten dürfen, steht zunächst eine umfassende Sicherheitseinweisung auf dem Lehrplan. „Wir bewegen uns im Hochvoltbereich, was durchaus lebensgefährlich werden kann, wenn nicht die entsprechenden Schutzvorkehrungen getroffen werden“, betont Ausbilder Sebastian Barth. Zur Schutzausrüstung für die Auszubildenden gehören neben einem speziellen Schutzmantel und Visier auch Sicherheitshandschuhe. Diese werden vor dem Anziehen mit einem speziellen Gerät zunächst auf Dichtigkeit geprüft, um Perforationen auszuschließen und die Isolation der Handschuhe sicherzustellen, die Voraussetzung für sicheres Arbeiten an den Hochvoltkomponenten ist. Ausbilder Sebastian Barth weist die Auszubildenden anschließend in die weiteren Schritte ein. Er zeigt, wie sie das Fahrzeug außer Betrieb setzen und Spannungsfreiheit herstellen, also die Hochvoltkomponenten außer Betrieb setzen. Erst danach können die Auszubildenden verschiedene Messungen durchführen. Die überbetriebliche Ausbildung zeigt, dass mit der Elektromobilität umfangreiche neue Technik mit spezieller Funktionsweise auf die künftigen Fachkräfte zukommt. Sie auf diese neuen Aufgaben vorzubereiten wird dank des E-Lkw als Schulungsfahrzeug möglich.



Der Bayerische Rundfunk hat die Auszubildenden bei ihren ersten Schritten mit dem E-Lkw mit der Kamera begleitet. Daraus ist ein  Video-Beitrag für die Frankenschau entstanden.

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