Aktuelle AusbildungssituationAusbildung 2024: Leichtes Plus und ein Blick in die Zukunft
Im Jahr 2024 starteten insgesamt 2.597 junge Menschen ihre Handwerkskarriere in vielen verschiedenen Berufen. Doch wie verhalten sich die Zahlen im Vergleich zu den Vorjahren? Welche Ausbildungsberufe sind besonders beliebt? Und wie viele neue Auszubildende sind im neuen Jahr zu erwarten? Hier finden Sie alle Antworten.
+2,4%
2024 starteten insgesamt 2.597 junge Menschen eine Ausbildung im unterfränkischen Handwerk, das bedeutet ein Plus von 2,4 % zum Vorjahr. Das leichte Plus steht im Zeichen von weiterhin geringen Schulabgängerzahlen, laut Ludwig Paul, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer für Unterfranken, ist das ein Statement für Stabilität am Ausbildungsmarkt.
„Wir hoffen sehr darauf, dass sich die Erkenntnis der enormen Möglichkeiten einer handwerklichen Ausbildung weiter verfestigen wird. Denn eines ist klar: Die Chancen auf eine berufliche Karriere im Handwerk sind so gut wie noch nie.“ - Ludwig Paul, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer für Unterfranken
Integrationskraft Handwerk
Im Jahr 2024 haben insgesamt 415 junge Menschen aus 58 ausländischen Nationen eine Ausbildung im unterfränkischen Handwerk begonnen – das sind beeindruckende 16 % aller neuen Ausbildungsverträge in der Region. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht das einer deutlichen Steigerung von 5,2 Prozentpunkten. Ludwig Paul betont die gesellschaftliche Bedeutung dieser Entwicklung:
„Die hohe Zahl an ausländischen Auszubildenden zeigt eindrucksvoll die enorme Integrationskraft des Handwerks. Gemeinsam arbeiten, miteinander sprechen, Freundschaften schließen – das ist gelebte Integration.“
Besonders hervorzuheben ist, dass über 10 % der neuen ausländischen Auszubildenden aus Syrien stammen – das entspricht 54 jungen Menschen. Wenn diese motivierten Nachwuchskräfte ihre handwerkliche Ausbildung erfolgreich abschließen, werden sie zu unverzichtbaren Fachkräften für den deutschen Arbeitsmarkt. Diese Zahlen unterstreichen nicht nur die Bedeutung des Handwerks für die berufliche Integration, sondern auch seine Rolle bei der Sicherung der Fachkräfte von morgen.
„Ich möchte dies ausdrücklich betonen, gerade in den jetzigen Zeiten der Diskussion um eine umfangreiche Rückführung syrischer Flüchtlinge in ihr Heimatland. Wie absurd wäre es denn, würden wir gut integrierte, hier ausgebildete Facharbeiter einfach wieder wegschicken?“ - Ludwig Paul, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer für Unterfranken
Ausblick für 2025
Für das kommende Jahr wird ein leichter Rückgang bei der Zahl neuer Lehrverträge erwartet. Grund dafür ist das Auslaufen des achtjährigen Gymnasiums (G8), wodurch eine Jahrgangsgruppe von Schulabsolventinnen und -absolventen mit allgemeiner Hochschulzugangsberechtigung fehlen wird.
Wie stark sich dieser Effekt letztlich auf die Gesamtbilanz auswirkt, lässt sich derzeit noch nicht abschätzen. Ludwig Paul betont jedoch, dass die Maßnahmen zur Nachwuchswerbung mit unverändertem Engagement fortgesetzt werden. Ziel bleibt es, die Attraktivität des Handwerks weiter zu steigern und junge Menschen für eine Karriere im Handwerk zu begeistern.