Konjunkturelle Entwicklung 2024Stabile Geschäftslage im unterfränkischen Handwerk
Mit durchschnittlich 83,5 % der Betriebe, die ihre Geschäftslage als gut oder befriedigend bewerten, bewies das unterfränkische Handwerk im Jahr 2024 einmal mehr seine Stabilität.
Trotz der gesamtwirtschaftlich schwierigen Lage in Deutschland konnten die Unsicherheiten aus der zweiten Hälfte des Jahres 2023 wieder ausgeglichen werden. Michael Bissert, Präsident der Handwerkskammer für Unterfranken, betont: „Ich blicke sehr zuversichtlich auf die Konjunkturdaten. Gesamtwirtschaftlich war 2024 für Deutschland ein schwieriges Jahr. Das Handwerk hat hier zum wiederholten Male seine Resilienz und seine Stabilität gezeigt. Und das gerade auch in Unterfranken.“
Bau- und Ausbauhandwerk in Lauerstellung
Die Grafik zeigt den Verlauf der Geschäftslage im Bau- und Ausbauhandwerk seit 2018. 2024 war trotz der wirklich schwierigen Phase am Bau mit weiter steigenden Rohstoffpreisen und einer sowohl privat als auch öffentlich zurückgegangenen Investitionsbereitschaft über dem Durchschnitt. Die Betriebe dieses Bereichs bewerten die eigene Geschäftslage mit 84,4 % der Betriebe des Bau- und 84,7 % des Ausbaugewerbes als gut oder befriedigend.
Am zufriedensten waren, über das gesamte Jahr 2024 betrachtet, die Betriebe des Kfz-Handwerks. 88 % sagen aus, die Geschäftslage sei gut oder befriedigend. „Hier erkennen wir keine großen Schwankungen. Die Kfz-Betriebe sind wirklich gut aufgestellt“, so Michael Bissert.
Verhaltener Ausblick auf 2025
Mit Blick auf 2025 bleibt der Ausblick verhalten. Rund 30 % der Betriebe rechnen im ersten Quartal mit einer Verschlechterung der Geschäftslage. Dennoch bleibt Bissert optimistisch: „Nach dem Ampel-Aus der bundesdeutschen Regierung ist eine gewisse Politik-Stagnation eingetreten, während zu Jahresbeginn der Wahlkampf Fahrt aufgenommen hat. Ich bin überzeugt davon, dass es nach der Wahl politische Impulse in Richtung Wirtschaft geben wird. Es muss sie geben! Und gehen diese in Richtung der Stärkung des Mittelstands, dann wird bei unseren Handwerksbetrieben auch wieder der Optimismus Überhand gewinnen.“
Politische Unterstützung für kleinere Betriebe
Bissert fordert klare politische Unterstützung: „Trotz der weiterhin stabilen Lage muss die Politik gerade die kleinen und mittleren Betriebe stärker unterstützen. Riesige Fördersummen in Einzelprojekte oder in Industriebereiche sind nicht zielführend, will man die gesamte Wirtschaft in Deutschland stärken. Wir fordern schon lange, und jetzt zur Bundestagswahl sehr vehement, einen unmittelbaren Abbau bürokratischer Zwänge für unsere Handwerksbetriebe, eine pragmatische Dokumentationspflicht und vor allem einen Angleich der Energiepreise an das europäische Niveau, damit die Wettbewerbsfähigkeit nicht aufs Spiel gesetzt wird.“